Streik

Für unzählige Lesende startet die Woche mit Ärger: Wehlim kündigte an, die Verlage zwei Tage lang zu bestreiken, sollten sie seiner Forderung nach Abdruck seiner Romane nicht sofort nachkommen. Wehlim rechnete auf einer Presse-Konferenz vor, dass ein Nicht-Abdruck seiner epochalen Romane – auf die nächsten 100 Jahre hochgerechnet – für die Verlage einen Verlust von mehreren Hundert-Tausend Lesern und somit Einbußen in Millionenhöhe bedeuten würde, ganz abgesehen von dem Gesichtsverlust gegenüber der kommenden Literaturgeschichte. Die Verlage zeigten sich indessen unbeeindruckt. Man bilde derzeit genügend Haus- und Vorschreib-Autoren aus, die eine etwaige Lücke schnell schließen könnten. Auch sei man von Wehlims schriftstellerischen Qualitäten keineswegs so überzeugt wie offenbar der Autor selbst; allein auf der ersten Seite seines neuen Roman fänden sich 235 Orthografie-Fehler, 65 stilistische Schnitzer und 34 inhaltliche Unstimmigkeiten.