Feuchtgebiete
Ich reite eine groß angelegte Offensive gegen die Verfilmung der Blattsammlung »Feuchtgebiete«. Es könne nicht sein, dass die Medienwelt gemessene 57 Prozent ihrer Aufmerksamkeit auf dieses Intim-Bewässerungs-Machwerk konzentriere, während meine eigenen epochalen Romane, die sich dramaturgisch weitaus besser für Verfilmungen eigneten, so völlig ungewürdigt blieben. Gestern Abend sprach ich vor fünf kartenspielenden Zuhörern in der Trucker-Homo-Kneipe »Zum durstigen Kolben«, heute reise ich nach Wiederitzsch, um meinen Standpunkt vor der hiesigen Schrebergarten-Vereinigung darzulegen. Ich lege Unterschrifts-Listen (bislang 35 Einträge) und Flyer aus. Vorgestern erreichte mich die Unterlassungsklage des verantwortlichen Filmstudios (Strafandrohung von 250.000 Euro), der ich aber gelassen entgegen sehe. Nächste Woche wird ein Essay von mir in der Literaturzeitschrift »Büro- und Druckereibedarf 2013« erscheinen mit dem Titel »Trockenlegung – das sittliche Gebot der Stunde.«